Selbst betroffen, als Mutter eines falsch diagnostizierten Kindes, liegt mir sehr viel an diesem Thema und ich hielt es für unumgänglich, ihm eine eigene Rubrik zu geben.
Es ist mir bewusst, dass ich mich hiermit sehr weit aus dem Fenster lehne und dass es sicher Neurologen, Psychiater, sowie klassische Psychotherapeuten gibt, denen beim Lesen dieser Seite die Haare zu berge stehen. Aber ich möchte es bewusst herausfordern, das Thema ADS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom) und ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom) sehr sensibel und kritisch zu beäugen. Vor allem, weil es um unser wertvollstes Gut, unsere Kinder und Zukunftsträger, geht!
Sicher ist das Thema der verhaltensauffälligen, *anderen* Kinder und Persönlichkeiten nicht neu, aber die Begrifflich- keit und die schnelle Verschreibung von Amphetaminen, jeglicher Art, ist ein Zeitzeichen.
Beispiele aus der Geschichte
Heutzutage wird in null Komma nichts einem Kind, dass sich *anders* verhält als seine Alters- genossen, die vereinfachende Diagnose ADS/ADHS erteilt. Ich habe manchmal den Eindruck, dass es für die Eltern wie eine Erleichterung erscheint, wenn sie sagen können: „Ja, nun haben wir den Grund, es ist ADS!“
Schublade auf, Kind rein, Schulblade wieder zu. "Jetzt geht es uns besser!"
Ich möchte zu bedenken geben, dass es bei ADS/ADHS lediglich Verhaltensdiagnostiken durch Verhaltens-, sowie Reaktionstests gibt. Man kann nicht über das Messen der Gehirnströme, oder gar durch eine Blutanalyse erkennen, ob es wirklich ein Ungleichgewicht bei den Neurotransmitter gibt. Also es wird „lediglich“ das Verhalten des Kindes getestet. Viele Verhaltensmuster, die auf einer ADS/ADHS Diagnose basieren, sind aber auch bei hochbegabten und hochsensiblen Kindern zu finden.
Ferner frage ich mich:
Für mich ist das ganze ein gesellschaftliches Problem. Man möchte nicht auffallen, nur mit dem Strom schwimmen. Die Kinder müssen und sollen sich der „Norm“ anpassen! Aber wer bestimmt, was die Norm ist? Warum fällt es unserer Gesellschaft immer noch so schwer, Besonderheiten schätzen zu lernen und zu fördern, statt sie im Keim zu ersticken?
Ich möchte an Euch, die Eltern, appellieren wachsamer zu sein und auch vermeidliche Kompetenzen zu hinterfragen. Euch ermutigen alternative Wege zu beschreiten und Vertrauen in Eure Kinder zusetzten. Erstickt nicht die Außergewöhnlichkeit mit Dopingmitteln im Kein, sondern gebt Euren Kindern Zeit und Raum zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit.
Ich danke Euch, dass Ihr meinem Anliegen Aufmerksamkeit geschenkt habt und würde mich freuen, wenn ich dadurch zum Nachdenken anregen konnte.
Von Herzen
Kirsten
Der Film „Alphabet“, der derzeit in unseren Kinos läuft, dokumentiert wunderbar das, was wir im 21. Jahrhundert in unserem Bildungssystem
vorfinden.
Passend zum Film „Alphabet“ ein Clip aus der Bundeszentrale für politische Bildung:
Ein großartiger Vortrag über die Entwicklung und Konsequenzen unseres Bildungssystems als 12-minütige englischsprachige Zeichenanimation!
Nehme Dir für 12 Minuten Zeit diesen sehr guten Beitrag anzuschauen.
Er bringt ein völlig neues Licht in unseren Bildung-Jungle, aus der „Urzeit“!